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Nach Jahrzehnten ist der SV Steinhausen zurück im Bezirksoberhaus

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STEINHAUSEN / sz - Der Mai hat Feiertage zuhauf – und doch kommt örtlich immer wieder mal einer hinzu. Schuld daran ist der Fußball, wie das Beispiel Steinhausen zeigt. Der dortige Sportverein steht seit dem 3:1 in Berkheim als Meister der Kreisliga A fest. Damit spielt der SVS in der kommenden Saison in der Bezirksliga, was zuletzt vor Jahrzehnten der Fall war. „Am Wochenende hatten wir es davon“, sag Alwin Schuppan, Trainer der aktuellen Steinhauser Meistermannschaft. Ergebnis der Gedächtnisübung: Vor rund 50 Jahren stieg der Verein zuletzt in die Bezirksliga auf, war dann elf Jahre oben, bevor er wieder runtermusste und seither in den Kreisligen beheimatet ist, zeitweise sogar in der B-Klasse.

Kein Wunder, dass angesichts eines so seltenen Ereignisses die 1950-Einwohner-Gemeinde Steinhausen aus dem Häuschen war. Von Berkheim ging es im Autokorso mit Hupkonzert zurück an die Rottum und durch Steinhausen, wo gerade die Glocken zur Abendmesse läuteten. „Einige haben gesagt, sie gehen in die Kirche und kommen danach zu uns ins Vereinsheim“, so Schuppan. Dort spielte dann noch die Musikkapelle, bevor sich der Festabend geraume Zeit ausdehnte. „Es war eine anstrengende Nacht“, erinnert sich der Trainer.

Zum Feiern hatten die Steinhauser allen Grund. Sie sind der erste Meister bei den Aktiven im Bezirk Riß, sicherten sich den Titel am viertletzten Spieltag, haben seit der Winterpause keinen Punkt abgegeben und in diesen Spielen zusammen nur zwei Gegentreffer kassiert. „Dabei haben wir eine junge Mannschaft mit einem Altersschnitt von 23,5 Jahren“, sagt der Trainer, der im Oktober 2011 zum SVS kam. Auch wenn Steinhausen schon in den vergangenen Jahren ans Bezirksliga-Tor klopfte – zweimal scheiterte man in der Relegation – stand der Verein in der Liste der Favoriten für 2012/13 nicht ganz oben. Und auch selbst sah man sich nicht als heißesten Kandidaten. „Wir haben uns zum erweiterten Kreis gerechnet“, so Schuppan. Die Rückrunde hat alles verändert.

Der SVS gewann gleich nach der Rückrunde beim Mitkonkurrenten Ochsenhausen II (2:1) und wenige Wochen später den nächsten Nachbarschaftsstreit gegen Bellamont (1:0). „Das sind so Stolpersteine“, sagt der Trainer, doch sein Team ging ihnen aus dem Weg und damit wuchs das Selbstvertrauen. Vor dem Auftritt in Berkheim gab es sieben Spiele in Folge ohne Gegentor und als es mal wieder klingelte im SVS-Kasten, ließ sich die Mannschaft nicht beirren. Das frühe 1:0 des BSC am Sonntag hielt nur gut 20 Minuten. Dann traf Daniel Dorner, der in der Schlussphase das 3:1 folgen ließ, nachdem David Freisinger den SVS in Führung geschossen hatte.

Drei Abschiedsspiele bestreitet Steinhausen nun in der Kreisliga A1 und auf Milde dürfen die Gegner nicht hoffen. „Ziel ist, kein Spiel in der Rückrunde zu verlieren“, sagt Schuppan. Man werde jetzt nicht nur noch einmal trainieren und an den anderen Terminen feiern, sondern weiterarbeiten wie gehabt. „Ich sehe das auch schon als Vorbereitung auf die neue Saison.“

Für den Trainer ist die Bezirksliga nichts Neues. Schuppan trainierte Ellwangen im Bezirksoberhaus und schaffte schon mit Mittelbuch und Seibranz den Sprung in die Bezirksliga. Nun auch mit Steinhausen, das sich in der höheren Klasse treu bleiben will. „Bis auf Patrick Rehm, der aus Mittelbuch kam, sind unsere Spieler alle Steinhauser“, so der Trainer. Weitere drei Junioren rücken nach und vielleicht zieht es den einen oder anderen Ehemaligen zurück zum Heimatverein. Florian Schick, derzeit SV Reinstetten, oder Tobias Rothenbacher (SV Ochsenhausen) sind Kandidaten. Ein Wiedersehen mit Rothenbacher, der Steinhausen als Stürmer und Torjäger verließ und in Ochsenhausen Verteidiger wurde, könnte es in der nächsten Saison aber auch dann geben, sollte der SVO aus der Landesliga absteigen. Für Schuppan eher unwahrscheinlich: „Ich glaube nicht, dass er gegen uns spielen wird“, so der Trainer, der offen lässt, was wahrscheinlicher ist: ein Abstieg des Nachbarn oder die Heimkehr Rothenbachers.


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