REINSTETTEN / sz - In der Fußball-Landesliga ist der FV Olympia Laupheim im dritten Spiel in Folge ohne Sieg geblieben. Im Derby beim SV Reinstetten gab es für den Tabellenzweiten nach zuletzt zwei Niederlagen aber wenigstens einen Punkt. 1:1 endete die Begegnung, in der beide Mannschaften jeweils eine gute Halbzeit hatten.
Aus Sicht des Tabellenzweiten war die erste Halbzeit ein Spiegelbild der vergangenen Spiele: Der Olympia fehlte es an Durchschlagskraft im Angriff, in den ersten 45 Minuten sorgten die Gäste nur einmal für etwas Torgefahr: Ein Freistoß von Marcel Schwarzmann aus gut 30 Metern stellte SVR-Torwart Tobias Gertler vor Probleme, erst im Nachfassen hatte er den Ball.
Die Reinstetter setzten offensiv mehr Akzente, wobei ihnen die frühe Führung in die Karten spielte: Der Ex-Laupheimer Erhan Baki war in der elften Minute von Matthias Lebherz im Strafraum zu Fall gebracht worden – ein weiterer früherer Olympia-Spieler, Fabian Hummel, verwandelte den Strafstoß sicher. Zuvor schon hatte der SVR eine gute Chance, doch ein Querpass von Markus Högerle fand im Strafraum keinen Abnehmer (7.).
Der SVR war auch nach der Führung torgefährlicher, obwohl Laupheim die Partie nach gut einer halben Stunde kontrollierte und mehr Ballbesitz hatte. Reinstetten setzte auf Konter – und hatte das 2:0 auf dem Fuß: Hummel traf kurz vor seiner verletzungsbedingten Auswechslung mit einem strammen Schuss aus 25 Metern den Pfosten (34.) und in der 40. Minute scheiterte Baki nach Pass von Simon Mohr an Olympia-Torwart Julius Lense.
Wacher und frischer waren die Laupheimer nach dem Seitenwechsel und hatten schon in der 47. Minute eine Großchance: Nach Pass von Dominik Gemeinder schoss Anil Dikmen aus kurzer Distanz den SVR-Torhüter Gertler an. Zwei Minuten später gab es die nächste gute Gelegenheit, doch Simon Hammerschmied verfehlte aus spitzem Winkel knapp das Tor. Die Drangphase wurde zehn Minuten später belohnt: Der eingewechselte A-Jugendliche Halit Baykara drückte bei seinem zweiten Ballkontakt eine Flanke zum 1:1 über die Torlinie (59.).
Reinstetten agierte in der zweiten Halbzeit zu passiv, die Impulse von Mittelfeldmann Hummel wurden vermisst. Nach dem Ausgleich spielte sich das Geschehen meist im Mittelfeld ab, Chancen gab es erst wieder in der Schlussphase: Gemeinder fiel nach Freistoß der Ball vor der Füße, doch der Laupheimer wusste mit der unvermittelten Gelegenheit nichts anzufangen (80.). Auf der anderen Seite spitzelte Reinstettens Högerle den Ball am Tor vorbei (84.). In der 90. Minute wäre fast das 2:1 für den SVR gefallen, doch nach Pass von Florian Schick brachte Klaus Heckenberger den Ball nicht an Lense vorbei.
„Im Endeffekt war es ein gerechtes Ergebnis“, sagte SVR-Trainer Karl Ernle. „Wir hatten in der zweiten Halbzeit kaum Entlastung und waren durch die Verletzung von Fabian Hummel arg geschwächt.“ Olympias Co-Trainer Patrick Seidel dachte an die verkorksten ersten 45 Minuten: „Weniger Fußball als wir in der ersten Halbzeit kann man gar nicht spielen.“ Trainer Thomas Lemke sprach von einer „komplett verschlafenen Halbzeit, was nicht zum ersten Mal der Fall war“. Mit dem einen Punkt „können wir nicht leben, aber das haben wir uns selbst zuzuschreiben“.